Für eine sichere Zukunft
Für eine sichere Zukunft
NEU-ANSPACH – FDP-Politiker sprechen über Siedlungsentwicklung
Die beiden Nachbarstädte Neu-Anspach und Usingen haben in den vergangenen Jahren deutliche Unterschiede in der Entwicklung ihrer Einwohnerzahlen gezeigt: 2023 lebten in Usingen erstmals mehr als 15 000 Einwohner, während Neu-Anspach Jahr für Jahr leichte Rückgänge verbuchen musste und heute bei 14 359 Einwohnern (2023) liegt. Diese Zahlen legt der Neu-Anspacher FDP-Vorsitzende Stefan Ziegele vor.
„So wundert es nicht, dass diese Entwicklung Neu-Anspacher Politikern Sorgen bereitet, sehen sie doch die Anziehungskraft der Stadt für Menschen und Gewerbe in Neu-Anspach schwinden. Und damit auch die künftige Finanzkraft und Leistungsfähigkeit der Kommune“, stellt Ziegele fest.
Nähe zu den Stammsitzen
Wie geht’s weiter mit der Siedlungsentwicklung in Neu-Anspach? Diese Frage stellte der FDP Ortsverband deshalb in seiner Vorstandssitzung und lud hierzu Josef Homm, Geschäftsführer der GAOE (Gewerbepark Anspach Ost Entwicklungsgesellschaft) ein. Nach Ansicht von Ziegele ein Experte für die gewerbliche Entwicklung, „der aber zu keiner Zeit den Wohnbedarf in seiner Wahlheimat aus den Augen verloren hat“.
In seiner Präsentation erläuterte Homm zuerst einmal Pläne der gewerblichen Entwicklung im Wenzenholz – ein Gebiet zwischen Stabelstein und Heisterbachstraße, das für die drei Gründerfirmen der GAOE – Adam Hall, Gudeco und Jäger + Höser – von hoher Bedeutung für weitere Lager- und Entwicklungsflächen ist. Für alle drei Firmen ist die Nähe dieser Flächen zum jeweiligen Stammsitz aus logistischen Gründen äußerst wichtig, auch um den Standort Neu-Anspach für die Zukunft zu sichern. Seit Bekanntwerden dieser Pläne, so Homm, gab es einen regelrechten Hype an Nachfragen weiterer Unternehmen nach Standortflächen im Wenzenholz.
„Aber Gewerbe braucht Menschen, und es ist geradezu natürlich, dass mit jeder Erweiterung und Nutzung von Gewerbeflächen auch ein Bedarf an Wohnraum entsteht, um Mitarbeitern eine akzeptable Wohnortnähe zu sichern“, so Ziegele.
„In dem standortnahen Wohnbaugebiet im Wenzenholz oder in einem ausgewiesenen Plangebiet Westerfeld, dritter bis fünfter Bauabschnitt.“ Auch dort gebe es eine eigene Entwicklungsgesellschaft, die notwendige Flächen bereits erworben hat und nach Erstellen eines genehmigungsfähigen Bebauungsplans die Vermarktung der Grundstücke übernehme. Die Stadtverordnetenversammlung Neu-Anspach hat sich in ihrer jüngsten Sitzung bekanntlich bereits mit dieser Thematik befasst und grundsätzlich zugestimmt, einen B-Plan aufzustellen.
Beide Gebiete zusammen würden eine Fläche von etwa 19 Hektar abdecken und somit signifikant zur Wohnraumentwicklung beitragen. Hinsichtlich der Frage nach dem Zeithorizont erklärt Homm: „Die Genehmigungen vom Regionalverband zu Nutzungsänderung im Gebiet Wenzenholz sowie Anpassungen in Westerfeld sind beantragt und erste Reaktionen deuten auf eine positive Entscheidung hin.“ Trotzdem rechne man mit einem bis eineinhalb Jahren Vorlaufzeit, bis die ersten Grundstücke in Westerfeld verkauft werden können. Das Gebiet Am Wenzenholz ist nach Aussage von Homm auf einen Zeitraum etwa bis zum Jahr 2035 ausgelegt.
Leerstand vermeiden
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Felix Roeper betont: „Es ist wichtig, dass Angebot und Nachfrage in einem durch viele staatliche Vorschriften geprägten Immobilienmarkt wieder zusammenfinden. Um Leerstand zu vermeiden, muss sich die Schaffung von Wohnraum am Bedarf der potenziellen Mieter und Eigentümer orientieren.“
Dazu Homm: „Alle Unternehmen sind sehr an gut ausgebildeten, jungen Mitarbeitern interessiert und wünschen sich für diese ein Wohnumfeld mit weniger Luxus, mehr Ökologie und mehr Raum für die Familie zu vernünftigen Preisen. Darüber hinaus denken die Entwickler an eine bedarfsgerechte Mischbebauung und eine Berücksichtigung strukturell unterschiedlicher Bedarfe im Zuge des demografischen Wandels.“ red