Für eine sichere Zukunft

22.07.2024

Für eine si­che­re Zu­kunft

NEU-AN­SPACH – FDP-Po­li­ti­ker spre­chen über Sied­lungs­ent­wick­lung

Die bei­den Nach­bar­städ­te Neu-An­spach und Usin­gen haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren deut­li­che Un­ter­schie­de in der Ent­wick­lung ihrer Ein­woh­ner­zah­len ge­zeigt: 2023 leb­ten in Usin­gen erst­mals mehr als 15 000 Ein­woh­ner, wäh­rend Neu-An­spach Jahr für Jahr leich­te Rück­gän­ge ver­bu­chen muss­te und heute bei 14 359 Ein­woh­nern (2023) liegt. Diese Zah­len legt der Neu-An­spa­cher FDP-Vor­sit­zen­de Ste­fan Zie­ge­le vor.

„So wun­dert es nicht, dass diese Ent­wick­lung Neu-An­spa­cher Po­li­ti­kern Sor­gen be­rei­tet, sehen sie doch die An­zie­hungs­kraft der Stadt für Men­schen und Ge­wer­be in Neu-An­spach schwin­den. Und damit auch die künf­ti­ge Fi­nanz­kraft und Leis­tungs­fä­hig­keit der Kom­mu­ne“, stellt Zie­ge­le fest.

Nähe zu den Stamm­sit­zen

Wie geht’s wei­ter mit der Sied­lungs­ent­wick­lung in Neu-An­spach? Diese Frage stell­te der FDP Orts­ver­band des­halb in sei­ner Vor­stands­sit­zung und lud hier­zu Josef Homm, Ge­schäfts­füh­rer der GAOE (Ge­wer­be­park An­spach Ost Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft) ein. Nach An­sicht von Zie­ge­le ein Ex­per­te für die ge­werb­li­che Ent­wick­lung, „der aber zu kei­ner Zeit den Wohn­be­darf in sei­ner Wahl­hei­mat aus den Augen ver­lo­ren hat“.

In sei­ner Prä­sen­ta­ti­on er­läu­ter­te Homm zu­erst ein­mal Pläne der ge­werb­li­chen Ent­wick­lung im Wen­zen­holz – ein Ge­biet zwi­schen Sta­bel­stein und He­is­ter­bach­stra­ße, das für die drei Grün­der­fir­men der GAOE – Adam Hall, Gu­de­co und Jäger + Höser – von hoher Be­deu­tung für wei­te­re Lager- und Ent­wick­lungs­flä­chen ist. Für alle drei Fir­men ist die Nähe die­ser Flä­chen zum je­wei­li­gen Stamm­sitz aus lo­gis­ti­schen Grün­den äu­ßerst wich­tig, auch um den Stand­ort Neu-An­spach für die Zu­kunft zu si­chern. Seit Be­kannt­wer­den die­ser Pläne, so Homm, gab es einen re­gel­rech­ten Hype an Nach­fra­gen wei­te­rer Un­ter­neh­men nach Stand­ort­flä­chen im Wen­zen­holz.

„Aber Ge­wer­be braucht Men­schen, und es ist ge­ra­de­zu na­tür­lich, dass mit jeder Er­wei­te­rung und Nut­zung von Ge­wer­be­flä­chen auch ein Be­darf an Wohn­raum ent­steht, um Mit­ar­bei­tern eine ak­zep­ta­ble Wohn­ort­nä­he zu si­chern“, so Zie­ge­le.

„In dem stand­ort­na­hen Wohn­bau­ge­biet im Wen­zen­holz oder in einem aus­ge­wie­se­nen Plan­ge­biet Wes­ter­feld, drit­ter bis fünf­ter Bau­ab­schnitt.“ Auch dort gebe es eine ei­ge­ne Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft, die not­wen­di­ge Flä­chen be­reits er­wor­ben hat und nach Er­stel­len eines ge­neh­mi­gungs­fä­hi­gen Be­bau­ungs­plans die Ver­mark­tung der Grund­stü­cke über­neh­me. Die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung Neu-An­spach hat sich in ihrer jüngs­ten Sit­zung be­kannt­lich be­reits mit die­ser The­ma­tik be­fasst und grund­sätz­lich zu­ge­stimmt, einen B-Plan auf­zu­stel­len.

Beide Ge­bie­te zu­sam­men wür­den eine Flä­che von etwa 19 Hekt­ar ab­de­cken und somit si­gni­fi­kant zur Wohn­raum­ent­wick­lung bei­tra­gen. Hin­sicht­lich der Frage nach dem Zeit­ho­ri­zont er­klärt Homm: „Die Ge­neh­mi­gun­gen vom Re­gio­nal­ver­band zu Nut­zungs­än­de­rung im Ge­biet Wen­zen­holz sowie An­pas­sun­gen in Wes­ter­feld sind be­an­tragt und erste Re­ak­tio­nen deu­ten auf eine po­si­ti­ve Ent­schei­dung hin.“ Trotz­dem rech­ne man mit einem bis ein­ein­halb Jah­ren Vor­lauf­zeit, bis die ers­ten Grund­stü­cke in Wes­ter­feld ver­kauft wer­den kön­nen. Das Ge­biet Am Wen­zen­holz ist nach Aus­sa­ge von Homm auf einen Zeit­raum etwa bis zum Jahr 2035 aus­ge­legt.

Leer­stand ver­mei­den

Der stell­ver­tre­ten­de FDP-Vor­sit­zen­de Felix Ro­eper be­tont: „Es ist wich­tig, dass An­ge­bot und Nach­fra­ge in einem durch viele staat­li­che Vor­schrif­ten ge­präg­ten Im­mo­bi­li­en­markt wie­der zu­sam­men­fin­den. Um Leer­stand zu ver­mei­den, muss sich die Schaf­fung von Wohn­raum am Be­darf der po­ten­zi­el­len Mie­ter und Ei­gen­tü­mer ori­en­tie­ren.“

Dazu Homm: „Alle Un­ter­neh­men sind sehr an gut aus­ge­bil­de­ten, jun­gen Mit­ar­bei­tern in­ter­es­siert und wün­schen sich für diese ein Wohn­um­feld mit we­ni­ger Luxus, mehr Öko­lo­gie und mehr Raum für die Fa­mi­lie zu ver­nünf­ti­gen Prei­sen. Dar­über hin­aus den­ken die Ent­wick­ler an eine be­darfs­ge­rech­te Misch­be­bau­ung und eine Be­rück­sich­ti­gung struk­tu­rell un­ter­schied­li­cher Be­dar­fe im Zuge des de­mo­gra­fi­schen Wan­dels.“ red